Ausbildung Berufsausbildung für Ukrainer in Deutschland

29 Juli 2023
Ukrainerinnen und Ukrainer, die an einer Berufsausbildung in Deutschland teilnehmen. De Source: Vista Create

Für Ukrainer, die wegen des Krieges hierher gekommen sind, ist es schwierig, einen Arbeitsplatz in ihrem Fachgebiet zu finden. Die häufigsten Gründe sind mangelnde Sprachkenntnisse und fehlende Diplome mit einer bestimmten Spezialisierung. Um dies zu überwinden, lohnt es sich, einen Sprachkurs zu belegen und ein neues Fachgebiet zu beginnen. Deutsche Bildungseinrichtungen bieten in diesem Bereich viele Möglichkeiten und finanzielle Unterstützung.

Was ist eine Ausbildung in Deutschland?

Der Begriff Ausbildung bedeutet, dass man einen neuen Beruf in der Schule (Schulische Ausbildung) oder in einem Unternehmen (Duale Ausbildung) erlernt. Letztere ist gut, weil man nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch gleich eine praktische Ausbildung bekommt. Das Studium dauert in der Regel zwischen 1 und 3,5 Jahren.

Nach Abschluss erhalten Sie ein Diplom und werden zum qualifizierten Spezialisten. Dies verschafft Ihnen zusätzliche Vorteile auf dem Arbeitsmarkt, da Sie nicht nur Ihre Stärken, sondern auch Ihr Wissen anbieten können. Im Gegenzug erhalten Sie Erfahrung und ein gutes Gehalt. Wir haben bereits über Jobs für Ukrainer in Deutschland ohne Sprachkenntnisse geschrieben.

Wer kommt für eine Ausbildung in Frage?

Nicht nur Einheimische, sondern auch Drittstaatsangehörige und Asylbewerber aus der Ukraine können in Deutschland studieren. Voraussetzung ist eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Studiums. Eine Arbeitserlaubnis und eine zusätzliche Erlaubnis der Ausländerbehörde sind nicht erforderlich.

Bedingungen für die Aufnahme des Studiums

Der Unterricht, die Praktika und die Prüfungen werden auf Deutsch abgehalten, so dass Sie über Grundkenntnisse der Sprache verfügen sollten. Welches Sprachniveau erforderlich ist, hängt von der jeweiligen Fachrichtung ab, am häufigsten wird jedoch B1 verlangt. Wenn potenzielle Arbeitgeber an Ihnen interessiert sind, werden sie Ihnen beim Erlernen der Sprache helfen. In diesem Fall ist B1 nur eine Formalität, Sie können mit A2 beginnen. Erfahren Sie mehr über die Deutschprüfungen A1-C2.

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Um ein Studium aufzunehmen, müssen Sie einen Schulabschluss vorlegen. Ob es sich dabei um einen Realschulabschluss oder ein Abitur handelt, hängt von der Fachrichtung und der Studienform ab. Ein Zeugnis aus der Ukraine muss übersetzt und in Deutschland anerkannt werden. In einigen Fällen wirkt sich das Bildungsniveau auf das Niveau der Einrichtung und Ihre Chancen auf eine Zulassung aus. Außerdem kann es sein, dass Sie aufgefordert werden, ein Praktikum in dem Fachgebiet zu absolvieren, das Sie studieren möchten.

Was sind die Vorteile einer Ausbildung?

Einer der wichtigsten Aspekte einer solchen Ausbildung ist die große Anzahl von Optionen für gefragte Arbeitsplätze. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Handwerk, Gesundheit und Pflege, Energie und Umwelt. Sie sollten auf die Anforderungen des Unternehmens und die Anzahl der Mitarbeiter achten. Wenn es viele Mitarbeiter gibt, bedeutet das, dass das Unternehmen viel Kapazität und gute Chancen für Sie hat.

Nach Abschluss Ihres Studiums können Sie sich für ein Praktikum bewerben, um Ihre Fähigkeiten zu testen und zu entscheiden, ob Ihr zukünftiger Beruf der richtige für Sie ist. Die beliebtesten Praktika für Ukrainer in Deutschland sind in den Bereichen Industrieservice, Mechanik, Design, Maurer und Installation. Mehr als 300 Praktikumsmöglichkeiten finden Sie hier. Es lohnt sich, es zumindest zu versuchen, denn deutsche Arbeitgeber suchen aktiv nach Arbeitskräften aus anderen Ländern, auch aus der Ukraine.

Wie finde ich einen Studienplatz?

Um eine Ausbildung zu erhalten und einen Arbeitsplatz zu finden, müssen Sie sich an die Bundesagentur für Arbeit wenden. Im Jobcenter können Sie sich kostenlos über das Arbeiten oder das Erlernen eines neuen Berufs beraten lassen.

Wenn die vorgenannten Möglichkeiten nicht zum Erfolg führen, können Sie sich an andere Organisationen wenden und Hilfe erhalten. Insbesondere die Beratungsstelle des Jugendmigrationsdienstes und die Migrationsberatung für Erwachsene befassen sich mit diesen Fragen.

In fast jeder deutschen Stadt gibt es Einrichtungen mit freien Plätzen. Man muss anrufen und sich direkt erkundigen. Es gibt aber auch die Städte, in denen die Nachfrage und damit das Angebot am größten ist. Das sind z.B. Berlin, Düsseldorf, München, etc.

Wann und wie bewerbe ich mich für ein Studium?

Der erste Schritt besteht darin, sich bei den Einrichtungen zu bewerben, an denen Sie studieren möchten. Dazu müssen Sie auf deren Websites nach Listen mit Unterlagen und Fristen suchen. Das Ausbildungsstudium in Deutschland beginnt im August oder September, aber es kann Ausnahmen geben. Daher ist es besser, über eine Bewerbung im Juli nachzudenken.

Die Bewerbungshinweise finden Sie hier. Sie enthält auch Informationen zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Informationen über die Verhaltensregeln beim Vorstellungsgespräch und die Listen der erforderlichen Unterlagen erhalten Sie beim BAMF und bei den Beratungsstellen für Erwachsene. Die Mitarbeiter dieser Einrichtungen können Ihnen bei der Antragstellung direkt helfen.

Finanzierung des Studiums

Wenn Sie in einer Ausbildung eingeschrieben sind, zahlt Ihnen der Staat eine monatliche Vergütung (BaföG). Die Höhe richtet sich nach der Dauer Ihres Studiums, Ihren Studienleistungen, Ihrem Alter, Ihrer Fachrichtung und Ihrem Bundesland. Im Durchschnitt werden 600 Euro gezahlt, in den neuen Bundesländern knapp über 500 Euro. Wer in der Fachrichtung Bauwesen studiert, verdient am meisten – von 550 Euro bis 1200 Euro (der Betrag steigt mit jedem Studienjahr).

Für den Erhalt von BaföG gibt es eine Reihe von Voraussetzungen:

  • ein potenzieller Student muss unter 45 Jahre alt sein. Altersbeschränkungen gelten nicht für Personen, denen der Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde;
  • die Ausbildung sollte mindestens 2 Jahre dauern;
  • Sie beantragen kein Asyl in Deutschland. Wenn Sie das tun, erhalten Sie kein BaföG. Es handelt sich dann um eine andere Leistung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Ob Sie Anspruch auf BaföG-Leistungen haben und wo Sie diese beantragen können, erfahren Sie unter der Hotline +4908002236341.

Wenn diese Mittel nicht ausreichen, können Sie beim Arbeitsamt (Berufsausbildungsbeihlfe) Hilfe beantragen. Für Alleinstehende beträgt diese Zahlung 614 Euro, für Personen, die mit ihren Eltern zusammenleben, 417 Euro. Wenn der Studierende eine eigene Familie mit Kindern hat, zahlt das Sozialamt die Beihilfe.

Zusätzlich zum Ausbildungsgeld haben Sie Anspruch auf Wohngeld. Um Anspruch zu haben, müssen Sie volljährig sein und von Ihren Eltern getrennt leben.

Möglichkeiten nach dem Studium

Wenn Sie Ihren Abschluss machen, erhalten Sie von Ihrer Bildungseinrichtung ein Zeugnis:

  • von einer Berufsschule (Berufsfachschule);
  • der Berufsakademie;
  • der Handwerkskammer (HWK) oder
  • Handel und Industrie (IHK).

Danach können Sie sofort eine Stelle finden. Ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz sind besser, wenn Sie zuvor ein Praktikum absolviert haben. Sie können auch Weiterbildungskurse in dem Fachgebiet belegen, das Sie beherrschen, oder an einer Hochschuleinrichtung studieren. Sie verfügen dann über die notwendigen Grundlagen und gute Sprachkenntnisse.

Yelizaveta Kamenieva

Ich bin eine Journalistin aus Cherson (Ukraine) und genieße das Leben und seine angenehmen Überraschungen. Ich liebe Kaffee, Reisen, Bücher und das Erlernen von Fremdsprachen.

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