122 ukrainische Kinder wurden in Deutschland abgeschoben

2 August 2024
Ein Kind aus der Ukraine in Deutschland Source: Vista Create

Nach Angaben des Nationalen Sozialdienstes der Ukraine wurden bis Ende Juli 2024 430 ukrainische Kinder ins Ausland abgeschoben. Die Gründe für die Abschiebung von Kindern variieren von Unkenntnis der Gesetze des Gastlandes bis hin zu unterschiedlichen Ansätzen bei der Kinderbetreuung. In der Ukraine ist es zum Beispiel üblich, Kinder allein zur Schule zu schicken, was in vielen europäischen Ländern bis zu einem bestimmten Alter verboten ist. Einige Kinder werden auch aufgrund von psychischen Störungen oder anderen gesundheitlichen Problemen ihrer Eltern abgeschoben.

Die meisten ukrainischen Kinder wurden in Deutschland abgeschoben

Nach Informationen von Radio Liberty wurden die meisten ukrainischen Kinder nach Deutschland verschleppt, wo 122 Kinder weggebracht wurden; an zweiter Stelle steht Polen mit 39 Kindern. In Norwegen und Spanien wurden 20 Kinder verschleppt.

Der Nationale Sozialdienst der Ukraine wird von den diplomatischen Vertretungen der Ukraine im Ausland und den Verwandten der Kinder über die Fälle informiert, in denen Kinder ukrainischer Staatsbürger ins Ausland verbracht wurden. 65 Kinder wurden bisher zurückgegeben.

Was macht der Nationale Sozialdienst der Ukraine?

Der Nationale Sozialdienst der Ukraine wurde im August 2020 gegründet. Er setzt die staatliche Politik auf dem Gebiet des sozialen Schutzes der Bürger und des Schutzes der Rechte von Kindern um. Die Hauptaufgabe des NSSU besteht darin, Verwandte und gesetzliche Vertreter zu finden, die bereit sind, Kinder zur Erziehung und Pflege aufzunehmen. Der Leiter des Dienstes, Vasyl Lutsyk, betont, wie wichtig es ist, die Rechte der Kinder zu respektieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Die Auswirkungen des Krieges auf den Schutz der Rechte von Kindern in der Ukraine

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind mehr als 2 Millionen Kinder ins Ausland gebracht worden. Dies stellt die Sozialdienste, die die Situation der ukrainischen Kinder im Ausland überwachen, ihre Rückkehr in die Ukraine und ihre Sicherheit im Gastland gewährleisten müssen, vor zusätzliche Herausforderungen.

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Da die Kapazitäten des Nationalen Sozialdienstes der Ukraine im Ausland begrenzt sind, arbeitet der Dienst eng mit den diplomatischen Vertretungen der Ukraine zusammen.

Unterschiedliche Regeln für die Kinderbetreuung in Europa

Unterschiede in den Regeln und Ansätzen für die Kinderbetreuung in der Ukraine und der Europäischen Union führen häufig zur Abschiebung von Kindern. In vielen europäischen Ländern ist es zum Beispiel verboten, laut zu schimpfen oder Kinder auf der Straße unbeaufsichtigt zu lassen, bis sie ein bestimmtes Alter erreicht haben. Dies führt oft zu Missverständnissen zwischen ukrainischen Eltern und den örtlichen Sozialdiensten.

Die aktive Staatsbürgerschaft von EU-Bürgern ermutigt diese oft dazu, Fälle von Missbrauch ukrainischer Kinder im Ausland den örtlichen Sozialdiensten zu melden, was zu einem Anstieg der Zahl der Abschiebungen beiträgt.

Wie die Ukraine ihre Bürger im Ausland schützt

Der ukrainische Staat setzt sich weiterhin für den Schutz und die Rückführung von im Ausland entführten ukrainischen Kindern ein. Dazu gehört nicht nur der Rechtsbeistand, sondern auch die Unterstützung der Familien bei der Erziehung der Kinder gemäß den Normen des Aufenthaltslandes. Es ist auch wichtig, ukrainische Eltern über die Gesetze und sozialen Normen anderer Länder zu informieren, um ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden.

Siehe auch: Was passiert, wenn ein Kind in Deutschland nicht zur Schule geht?

Die Ukraine muss in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und anderen Regierungen eine wirksame Strategie zum Schutz der Rechte von Kindern im Ausland entwickeln. Dies wird die Sicherheit der ukrainischen Kinder gewährleisten und die Zahl der Abschiebungen verringern.

Marian Savchyshyn

Chefredakteur, Journalist. Arbeitete bei Wirtualna Polska und war Chefredakteur der Website VPolshchi. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine entwickelte er eine Strategie zur Information der ukrainischen Flüchtlinge in Polen.

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