Geänderte EU-Einreise-/Ausreiseregeln für Ukrainer in Deutschland

4 September 2024
Flaggen der Ukraine und der EU Source: Vista Create

Ab November 2024 wird die Europäische Union ein neues Einreise-/Ausreisesystem (EES) einführen, das die Kontrollen an ihren Außengrenzen modernisieren wird. Das System wird die traditionellen Stempel in den Pässen ersetzen und die Erfassung biometrischer Daten von Reisenden ermöglichen, einschließlich Ukrainern, die für einen kurzfristigen Aufenthalt reisen.

Das EES-System hebt die Visumfreiheit für Ukrainer nicht auf, ändert aber das Einreiseverfahren: Von nun an werden die Aufenthaltstage automatisch vom System erfasst. Dadurch wird es viel einfacher, die Einhaltung der Vorschriften zu kontrollieren, die Zahl der Überschreitungen der Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum zu verringern und den Grenzübertritt schneller und sicherer zu machen.

Wie wird das EES-System funktionieren?

Das EES-System sammelt und speichert grundlegende Daten über Reisende: Name, Geburtsdatum, Passnummer, Land der Staatsangehörigkeit sowie biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsfotos. Diese Informationen werden in der Datenbank drei Jahre lang für diejenigen gespeichert, die die Einreise- und Ausreisebestimmungen einhalten, und bis zu fünf Jahre für diejenigen, die diese Bestimmungen nicht einhalten.

Das System zielt darauf ab, die Sicherheit zu verbessern, die Migrationsströme zu kontrollieren und die Verwendung falscher Dokumente zu verhindern. Es wird die Grenzkontrollen transparenter und schneller machen. Reisende werden sich nicht mehr um Stempel in ihren Pässen kümmern müssen – das System wird ihren Aufenthalt verfolgen.

Die wichtigsten Vorteile für ukrainische Bürger

Für ukrainische Bürger, die visumfrei reisen können, bringt das EES-System mehrere entscheidende Vorteile. Lassen Sie uns die wichtigsten davon betrachten:

Automatisierung: Das System wird die Tage des Aufenthalts in der EU selbständig zählen, was die Einhaltung der Visumfreiheit erleichtert;

Transparenz: Die Dokumente müssen nicht mehr manuell abgestempelt werden, wodurch das Risiko von Fehlern oder Missverständnissen an der Grenze verringert wird;

Sicherheit: Biometrische Daten werden helfen, Betrug zu vermeiden und eine schnelle Identifizierung zu ermöglichen.

Wie wirken sich die neuen Vorschriften auf ukrainische Reisende in die EU aus?

Für Ukrainer, die häufig nach Europa reisen, ist es wichtig zu wissen, dass das EES automatisch die Anzahl der im Schengen-Raum verbrachten Tage zählen wird. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, die 90-Tage-Aufenthaltsdauer innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen zu überschreiten, erheblich verringert. Für diejenigen, die gegen die Regeln verstoßen, wird das EES ein wichtiges Instrument sein, um solche Fälle zu erkennen und zu verhindern.

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Die Grenzschutzbeamten werden auch Zugang zu neuen Instrumenten haben, um Personen zu kontrollieren, die den Schengen-Raum außerhalb des zulässigen Zeitraums verlassen, was schwerwiegende Folgen bis hin zu Einreiseverboten haben kann.

Was sollten die Ukrainer über die neuen Anforderungen wissen?

Das EES-System ist Teil eines umfassenderen EU-Plans zur Modernisierung der Grenzkontrollen und zur Bekämpfung der irregulären Migration. Zusätzlich zum EES ist die Einführung des Europäischen Reisegenehmigungssystems (ETIAS) geplant, das eine zusätzliche Registrierung für die Einreise in visumfreie EU-Länder erfordert. ETIAS wird im Jahr 2025 in Kraft treten und soll die Sicherheit von Nicht-EU-Bürgern verbessern, die von der Visumfreiheit profitieren.

Herausforderungen für Auslandsreisende aus der Ukraine

Obwohl das neue System viele Aspekte des Reisens erheblich vereinfachen wird, können in der Anfangsphase der Umsetzung einige Herausforderungen auftreten. Die Modernisierung der Grenzinfrastruktur erfordert Zeit und finanzielle Ressourcen, was zu Verzögerungen beim Grenzübertritt führen kann. Auch kann es zu Beginn des Systems zu technischen Problemen kommen.

Es ist zu bedenken, dass es im Falle von Ausfällen oder technischen Problemen zu Warteschlangen an den Grenzen kommen kann, aber diese Probleme dürften verschwinden, wenn das System vollständig integriert ist.

Die Einführung des Europäischen Einreise-/Ausreisesystems (EES) ist ein Schritt hin zu einer effizienteren und sichereren Steuerung der Migrationsströme. Für die Ukrainer sind die Änderungen überwiegend positiv: Die Automatisierung der Prozesse, die schnellere Kontrolle der Aufenthaltsdauer und die erhöhte Sicherheit werden das Reisen nach Europa bequemer und transparenter machen. Es lohnt sich jedoch, sich auf mögliche technische Schwierigkeiten zu Beginn der Einführung des Systems einzustellen und die Entwicklung anderer Innovationen, wie z.B. des ETIAS-Systems, zu verfolgen.

Ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Grenzkontrollen ist die Umsetzung des EU-Einreise-/Ausreisesystems (EES), das im November 2024 in Kraft treten wird. Das Hauptziel des EES ist die Verbesserung der Sicherheit, die Bekämpfung der illegalen Migration und die Vereinfachung der Verfahren für Kurzzeitreisende in die EU. Das System soll den herkömmlichen Passstempel ersetzen, indem es genauere Daten über jeden Reisenden erfasst, der in die EU einreist oder sie verlässt.

Das EES wird automatisch Informationen über alle Personen sammeln und speichern, die die EU-Außengrenzen überschreiten, auch über Drittstaatsangehörige, einschließlich Ukrainer. Das System wird Daten wie Name, Passnummer, Geburtsdatum, Land der Staatsangehörigkeit, biometrische Daten (Fingerabdrücke, Gesichtsfotos) sowie Datum und Ort des Grenzübertritts speichern.

Wie Sie Deutschland in die Ukraine oder in ein anderes EU-Land mit Flüchtlingsstatus korrekt verlassen

Wenn Sie von Deutschland in ein anderes Land umziehen oder für einen dauerhaften Aufenthalt in die Ukraine zurückkehren, müssen Sie:

  1. Informieren Sie die Ausländerbehörde Ihres Bundeslandes.
  2. Melden Sie sich bei der Meldebehörde ab. Dazu müssen Sie sich mindestens eine Woche und spätestens 2 Wochen nach dem Auszug aus Ihrer Wohnung bei der Meldebehörde melden und sich persönlich schriftlich oder per E-Mail abmelden.

Wenn die Person, die aus Deutschland auszieht, Grundsicherung nach dem SGB II oder SGB XII oder Leistungen nach dem Asylbewerber-Sozialhilfegesetz erhält, müssen Sie sich vor der Ausreise melden:

  • das Jobcenter (wenn Sie SGB II-Leistungen erhalten),
  • dasSozialamt (wenn Sie SGB XII-Leistungen erhalten),
  • das Asylamt, das Ihnen Asylunterstützung gewährt.

Im Antragsformular müssen Sie Ihre Ausreise aus dem Land und das Datum der Ausreise angeben.

Beachten Sie bitte, dass Sie mit Ihrer Ausreise das Recht auf Sozialhilfe und andere grundlegende Sozialleistungen in Deutschland verlieren.

Wie kann man nach einer langen Ausreise aus der Ukraine nach Deutschland zurückkehren?

Aufgrund der unvorhersehbaren militärischen Lage in der Ukraine wird empfohlen, sich mit dem Jobcenter über die Möglichkeit der Rückkehr nach Deutschland oder in ein anderes europäisches Land im Falle einer Eskalation der Feindseligkeiten zu beraten.

Auch nach der Abmeldung in Deutschland haben Ukrainer das Recht, in ein europäisches Land zurückzukehren und erneut einen Antrag auf vorübergehenden Schutz zu stellen, wenn sich die Lage in der Ukraine verschlechtert.

Siehe auch: Wie Ukrainer eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten können

Nach der Richtlinie der Europäischen Union (EU) über den vorübergehenden Schutz verliert eine Person, die freiwillig in ihr Heimatland zurückkehrt, das Recht auf vorübergehenden Schutz. Wenn sie jedoch später beschließt, in ein EU-Land zurückzukehren, kann das Recht auf Schutz überprüft werden.

Es ist ratsam, den Grenzschutzbeamten deutlich mitzuteilen, dass Sie aufgrund der kriegsbedingten Situation in der Ukraine um vorübergehenden Schutz bitten und dass Sie bereits zuvor einen vorübergehenden Schutzstatus in der EU hatten. Beachten Sie auch, dass es den Grenzbehörden obliegt, in diesem Fall über die Einreisegenehmigung zu entscheiden. Und ob sie die Erlaubnis zum erneuten Grenzübertritt ohne biometrischen Pass erteilen werden, ist nicht bekannt.

Marian Savchyshyn

Chefredakteur, Journalist. Arbeitete bei Wirtualna Polska und war Chefredakteur der Website VPolshchi. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine entwickelte er eine Strategie zur Information der ukrainischen Flüchtlinge in Polen.

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