Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen in Deutschland

In diesem Material finden Sie die aktuellen Bußgelder für das Jahr 2025, eine Analyse des Punktesystems in Flensburg, wie viele Punkte man in Deutschland haben darf, Besonderheiten für Ausländer und Tipps, wie Sie typische Fehler vermeiden und bei Bedarf Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid einlegen können.
Was ist „Flensburg“?
„Flensburg“ ist der Ort, an dem sich das zentrale Register aller Verkehrsverstöße befindet – das Fahreignungsregister, oder einfacher gesagt, das Register Ihrer „fahrerischen Reputation“.
Jeder schwerwiegende Verstoß kann in diese Liste aufgenommen werden und wird mit Punkten bewertet, wie in einem schlechten Schulsystem. Nur dass Ihnen hier, wenn Sie zu viele Punkte sammeln, nicht die Eltern in die Schule gerufen werden, sondern der Führerschein entzogen werden kann.
Das System wird vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) kontrolliert, und genau dorthin gelangen alle Informationen über Ihre Fehler am Steuer – von zu schnellem Fahren bis zum Überfahren einer roten Ampel.
Unterschied zu anderen Systemen
In vielen Ländern enden alle Verkehrsverstöße mit Bußgeldern – bezahlt und vergessen. In Deutschland ist alles etwas strenger: Hier können Sie für denselben Verstoß sowohl bezahlen als auch einen Strafpunkt erhalten.
Die Punkte sammeln sich an, und wenn es zu viele werden, können die Konsequenzen sehr unangenehm sein. Zuerst gibt es Verwarnungen, dann psychologische Kurse und am Ende den Entzug des Führerscheins. Alles steigert sich.
Wie werden Punkte vergeben – wofür, wie viele und warum
Verstöße sind unterschiedlich: Mal hat man sich nur kurz ablenken lassen, mal hat man andere wirklich gefährdet. Deshalb ist das Punktesystem in Deutschland nach dem Prinzip aufgebaut: Je schwerwiegender das Vergehen, desto größer die Konsequenzen.
Schwere des Verstoßes
Punkte werden nicht einfach so vergeben – dafür muss die Ordnungswidrigkeit wirklich erheblich sein. So funktioniert es:
- 1 Punkt – wenn der Verkehrsverstoß keine ernsthafte Gefahr darstellt (z. B. geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitung oder Ablenkung durch das Telefon)
- 2 Punkte – wenn Ihr Verhalten im Straßenverkehr bereits eine ernsthafte Gefahr darstellte. Zum Beispiel, wenn Sie den Sicherheitsabstand grob missachtet oder eine rote Ampel überfahren haben.
- 3 Punkte – das ist schon sehr ernst: Verkehrsunfall mit Verletzten, Fahren unter Alkoholeinfluss, Unfallflucht. Solche Fälle führen fast immer zu strafrechtlicher Verantwortung und dem Verlust des Führerscheins.
Mindestbußgeld
Nicht jeder kleine Verstoß landet in „Flensburg“. Damit Ihnen ein Punkt hinzugefügt wird, muss das Bußgeld mindestens 60 Euro betragen.
Beispiele für Verstöße, für die Punkte vergeben werden
Bußgelder in Deutschland für Geschwindigkeitsüberschreitungen:
- ab 16 km/h innerorts – 1 Punkt,
- ab 31 km/h – bereits 2 Punkte und mögliches Fahrverbot.
Überfahren einer roten Ampel:
- 1 oder 2 Punkte, je nachdem, ob Fußgänger gefährdet wurden, ein Unfall passierte oder die Straße einfach leer war.
Handynutzung am Steuer – 1 Punkt (und fast immer ein Bußgeld).
Nichteinhalten des Sicherheitsabstands bei hoher Geschwindigkeit – 1-2 Punkte je nach Umständen.
Alkohol am Steuer:
- ab 0,5 Promille – Bußgeld und 1 Punkt,
- bei mehr oder bei einem Unfall – 2 oder 3 Punkte und vorübergehender Führerscheinentzug.
Unfallflucht – 2 oder 3 Punkte, auch wenn niemand verletzt wurde.
Solche Fälle werden registriert, und wenn Sie Ihre „Punkte-Historie“ nicht im Auge behalten, können Sie eines Tages einen unangenehmen Brief erhalten – dann ohne Recht auf Einspruch.
Folgen der Punkteansammlung
Schwellenwerte
In Deutschland bestraft das System nicht nur, es „merkt“ sich Sie auch. Die für Verstöße gesammelten Punkte können sich auf Ihren Führerschein auswirken. So funktioniert es:
- 1-3 Punkte – vorerst ist alles ruhig. Sie werden nur „vorgemerkt“. Das wird nicht bestraft, ist aber ein Signal, vorsichtiger zu sein.
- 4-5 Punkte – Sie erhalten einen Brief mit einer Verwarnung. Diese nennt sich Ermahnung.
- 6-7 Punkte – schon ernster. Das ist eine Verwarnung, eine offizielle Rüge. Ein Seminar wird wieder angeboten, aber diesmal werden keine Punkte mehr abgebaut.
- 8 Punkte – hier wird es ernst: Ihr Führerschein kann entzogen werden. Und das für lange Zeit.
Wie lange wird der Führerschein entzogen?
Das hängt davon ab, wie viele Punkte Sie angesammelt haben.
- 8 Punkte – mindestens ein Monat Fahrverbot.
- Bei schwerwiegenden Delikten kann der Entzug auch ein ganzes Jahr oder länger dauern.
Wie Punkte verfallen oder abgebaut werden
Automatischer Verfall
Wenn Sie keine weiteren Verstöße begehen, werden die Punkte mit der Zeit gelöscht.
- 1 Punkt – nach 2,5 Jahren.
- 2 Punkte – nach 5 Jahren.
- 3 Punkte – nach 10 Jahren.
Die Frist beginnt mit dem Datum der Rechtskraft der Entscheidung.
Fahreignungsseminare
Wenn Sie nicht mehr als fünf Punkte haben, können Sie freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilnehmen und einen Punkt abbauen.
Aber es gibt einen Haken: Das ist nur einmal alle 5 Jahre möglich. Die Kurse kosten im Durchschnitt zwischen 200 und 400 Euro. Aber es ist eine Chance, sich ein wenig zu „resetten“ und Zeit zu gewinnen.
Das Punktesystem in Flensburg für Ausländer
Für wen gilt das System in Flensburg?
Dieses System betrifft alle Fahrer in Deutschland – egal, ob Sie Deutscher sind oder aus einem anderen Land kommen, sei es die EU oder die Ukraine.
Was passiert mit den Führerscheinen von Ausländern?
Wenn Sie einen Führerschein aus einem Nicht-EU-Land, wie der Ukraine, haben, kann dieser in Deutschland seine Gültigkeit verlieren, wenn Sie zu viele Strafpunkte gesammelt haben. Dann ist das Fahren mit diesem Führerschein nicht mehr erlaubt – das ist ein schwerwiegender Verstoß.
Führerscheinentzug
Wenn Sie etwas sehr Ernstes getan und sofort 3 Punkte erhalten haben, kann der Führerschein sofort und ohne Vorwarnung entzogen werden.
Wie kann man seinen Punktestand in Deutschland überprüfen?
Wenn Sie wissen möchten, wie viele Strafpunkte Sie angesammelt haben, ist das gar nicht so schwer.
- Sie können persönlich zum Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg fahren – dort werden alle diese Informationen gespeichert.
- Wenn die Anreise umständlich ist, können Sie einfach einen Antrag per Post senden und eine Kopie Ihres Personalausweises beifügen.
- Noch bequemer ist es, online einen Antrag zu stellen: Auskunft aus dem Fahreignungsregister (Punktestand), dafür benötigen Sie jedoch einen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion.
Beachten Sie, dass diese Informationen nicht telefonisch mitgeteilt werden, also wählen Sie am besten eine dieser Methoden. So behalten Sie leichter den Überblick und wissen, wo Sie aktuell stehen.
Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen und andere Verkehrsverstöße
Geschwindigkeitsüberschreitung
Fast jeder weiß: Geschwindigkeitsüberschreitungen sind eine der häufigsten Verstöße auf deutschen Straßen. Hier wird streng darauf geachtet, daher sollten Sie den Tacho im Auge behalten.
Was ist noch tolerierbar?
Wenn Sie nur geringfügig schneller fahren – um 3 km/h (oder 3 %, wenn die Geschwindigkeit über 100 km/h liegt) – droht kein Bußgeld. Das ist eine Art „Toleranzabzug“.
Bußgeldtabelle in Deutschland

Quelle:https://www.hopkins.law/expertise/geschwindigkeitsueberschreitung-autobahn?srsltid=AfmBOoqTrh6mdCOFTmzOQ6UXoL6cqTamZsTCDN6CqAHtvtvMNas6dX4P
Innerorts:
- Bis 10 km/h über dem Limit – Bußgeld ca. 58,50 Euro.
- Von 21 bis 25 km/h – Bußgeld bereits 143,50 Euro und 1 Strafpunkt.
- Überschreitung von 31 bis 40 km/h – Bußgeld ca. 288,50 Euro, plus 2 Punkte und ein Monat Fahrverbot.
- Wenn die Geschwindigkeit mehr als 70 km/h über dem Limit liegt – Bußgeld 843,50 Euro, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot.
Außerorts:
- Bis 10 km/h – 48,50 Euro.
- Von 21 bis 25 km/h – 128,50 Euro und 1 Punkt.
- Von 31 bis 40 km/h – 228,50 Euro, 1 Punkt und ein Monat Fahrverbot (bei Wiederholung).
- Überschreitung um mehr als 70 km/h – 738,50 Euro, 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot.
Bei Wiederholung wird die Strafe strenger
Wenn Sie zum Beispiel innerhalb eines Jahres zweimal die Geschwindigkeit um mehr als 26 km/h überschreiten, verdoppelt sich die Dauer des Fahrverbots.
Besondere Regeln für Lkw und Pkw mit Anhänger:
- Lkw über 3,5 Tonnen dürfen auf Autobahnen maximal 80 km/h fahren.
- Wenn ein Lkw mit Anhänger zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen wiegt, ist die Geschwindigkeit auf 60 km/h begrenzt.
- Für schwere Lkw (über 7,5 Tonnen) gilt ebenfalls 60 km/h.
- Wenn man mit Anhänger außerorts 11-15 km/h zu schnell fährt, beträgt das Bußgeld ca. 78,50 Euro.
Wie wird die Geschwindigkeit gemessen?
Häufig werden Kameras, Radargeräte und Streifenwagen eingesetzt. Normalerweise wird der Blitzer 75-200 Meter nach dem Temposchild aufgestellt, daher bedeutet nicht jeder Blitz ein Bußgeld – und das Ausbleiben eines Blitzes garantiert nicht, dass es keine Verstöße gibt.
Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
In Deutschland wird dies sehr ernst genommen – sich nach dem Konsum von Alkohol oder Drogen ans Steuer zu setzen, ist streng verboten.
Zulässiger Alkoholpegel: 0,5 Promille
Der offiziell zulässige Pegel beträgt 0,5 Promille. Das heißt, ein wenig zu trinken ist erlaubt, aber übertreiben Sie es nicht.
Null-Promille-Grenze (0,0 Promille):
Für Fahranfänger (weniger als 2 Jahre Fahrpraxis), Fahrer unter 21 Jahren sowie für Fahrer von Lkw, Bussen und Taxis gilt eine strenge Regel: Alkohol im Blut ist überhaupt nicht erlaubt, also 0,0 Promille.
Bei Verstoß/Unfall
Wenn Sie in einen Unfall verwickelt sind oder einen Verkehrsverstoß begehen, sinkt der zulässige Pegel auf 0,3 Promille. Es ist besser, kein Risiko einzugehen und gar nicht zu trinken.
Folgen
Beim ersten Mal – Bußgeld ab 500 Euro, dazu können Strafpunkte und ein Fahrverbot kommen. Wenn der Alkoholpegel 1,1 Promille übersteigt, ist das bereits eine Straftat: Führerscheinentzug und sogar eine Freiheitsstrafe sind möglich.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), auch „Idiotentest“ genannt
Wenn Sie 1,6 Promille überschritten haben oder unter Drogeneinfluss am Steuer erwischt wurden, werden Sie zu einer speziellen Untersuchung geschickt – der medizinisch-psychologischen Untersuchung.
Parken
Häufige Fehler
Viele erhalten Bußgelder aus Unkenntnis der örtlichen Regeln. Es ist wichtig, die Schilder sorgfältig zu lesen – sie können sich stark von dem unterscheiden, was Sie gewohnt sind.
Farbmarkierungen
- Blaue Linie – Parken ist erlaubt, aber nicht länger als eine Stunde und nur mit einer Parkscheibe.

Quelle: https://www.sv-sachsen.de/content/service/blog/parkscheibe-richtig-verwenden/
Die Einschränkungen gelten von Montag bis Samstag von 9:00 bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 19:00 Uhr. Zu anderen Zeiten kann man länger stehen.
- Gelbe gestrichelte Linie – Parken ist verboten.
- Gelbe durchgezogene Linie – Parken und Halten sind verboten.
Bußgelder für Falschparken
Je nach Verstoß kann die Summe zwischen 10 und 100 Euro liegen. Hier einige Beispiele:
- Parken auf einem Behinderten-, Elektroauto- oder Carsharing-Parkplatz – 55 Euro.
- Parken in zweiter Reihe oder an einer unübersichtlichen Stelle – ab 55 Euro.
- Wenn Sie die Zufahrt für Rettungsdienste oder die Feuerwehr blockieren – 100 Euro Bußgeld.
- Halten in Nothaltebuchten ohne Notwendigkeit – von 20 bis 25 Euro.
Parkgebühren bezahlen
Oft kann man den Parkplatz direkt per Handy über spezielle Apps bezahlen – bequem und schnell.
Handynutzung am Steuer
In Deutschland darf man während der Fahrt nicht einfach so telefonieren, indem man das Handy in der Hand hält – das ist streng verboten.
Wenn man erwischt wird, beträgt das Bußgeld etwa 100 Euro und es gibt 1 Strafpunkt. Manchmal kann die Summe auch höher sein – bis zu 230 Euro, wenn der Verstoß besonders schwerwiegend ist.
Ignorieren von Einsatzfahrzeugen / Nichtbilden einer Rettungsgasse
Wenn Sie einem Feuerwehrauto, Krankenwagen oder der Polizei keine Vorfahrt gewähren oder keine Rettungsgasse bilden, wird dies schwer bestraft.
Die Bußgelder beginnen bei 200 und können bis zu 320 Euro betragen. Außerdem können Ihnen 1-2 Strafpunkte auferlegt und ein einmonatiges Fahrverbot verhängt werden.
Nichteinhalten des Sicherheitsabstands
Es ist sehr wichtig, einen sicheren Abstand einzuhalten. Die Regel ist einfach – der Abstand sollte nicht weniger als die Hälfte Ihrer Geschwindigkeit in Metern betragen.
- Wenn Sie 100 km/h fahren, sollten mindestens 50 Meter zwischen Ihnen und dem vorausfahrenden Auto liegen.
- Für Lkw bei Geschwindigkeiten über 50 km/h sind es ebenfalls mindestens 50 Meter.
- Bei Verstößen können die Bußgelder zwischen 25 und 160 Euro liegen, plus Strafpunkte.
Überfahren einer roten Ampel
Das Überfahren einer roten Ampel ist einer der gefährlichsten Verstöße. Die Bußgelder können zwischen 90 und 360 Euro variieren.
Neben dem Geld drohen Ihnen 1-2 Strafpunkte und in einigen Fällen ein einmonatiges Fahrverbot. Alles hängt davon ab, wie lange die rote Ampel schon leuchtete, ob Sie eine gefährliche Situation geschaffen oder sogar etwas beschädigt haben.
Beförderung von Kindern
Wenn Sie Kinder in der Familie haben, ist deren Beförderung im Auto nicht nur eine Empfehlung, sondern eine strenge gesetzliche Anforderung.
- Anforderungen an Kindersitze
Wenn ein Kind jünger als 12 Jahre oder kleiner als 150 cm ist, muss es in einem für Alter, Gewicht und Größe geeigneten Kindersitz fahren.
Kleine Kinder bis 15 Monate müssen unbedingt in einem rückwärtsgerichteten Sitz transportiert werden – das ist sicherer.
- Beförderung auf dem Vordersitz
Für Kleinkinder bis 15 Monate gibt es eine separate Anforderung – der Sitz muss rückwärtsgerichtet sein. Diese Methode ist nachweislich bei Unfällen sicherer.
Wenn Sie ein Kind auf dem Vordersitz befördern, denken Sie daran: Für Kinder unter 12 Jahren wird dies nicht empfohlen, es sei denn, alle anderen Sitze sind von anderen Kindern besetzt.
- Sicherheitsgurte
Und natürlich die Sicherheitsgurte – obligatorisch für alle, einschließlich Kinder und Erwachsene. Davon habe ich mich in der Praxis mehrfach überzeugt – angeschnallte Passagiere sind viel sicherer.
- Bußgelder
Wenn ein Passagier nicht angeschnallt ist, beginnt das Bußgeld bei 30 Euro. Für die Beförderung eines Kindes ohne Kindersitz werden 60 Euro Bußgeld und ein Strafpunkt verhängt.
Gut zu wissen: Link zur offiziellen Website des deutschen Straßenverkehrsgesetzes – Gesetz über die Teilnahme am Straßenverkehr (StVG) https://www.bmj.de/ l – wo die Regeln für die Beförderung von Kindern detailliert beschrieben sind.
Winterreifenpflicht
In Deutschland wird niemand gezwungen, die Reifen streng nach dem Kalender zu wechseln. Aber wenn auf den Straßen Schnee, Eis oder Glätte herrscht, sind Winterreifen Pflicht. Das Gesetz ist nicht an bestimmte Daten gebunden, aber von November bis April ist es eine goldene Regel.
Wenn ein Inspektor ein Auto mit „kahlen“ Sommerreifen auf einer vereisten Straße anhält – bereiten Sie sich auf ein Bußgeld von 88,50 Euro und 1 Strafpunkt vor. Und wenn es noch zu einem Unfall kommt, werden die Probleme ernster: Die Versicherung kann die Zahlung verweigern.
Abgelaufene Hauptuntersuchung (TÜV)
Die Hauptuntersuchung in Deutschland ist eine ernste Angelegenheit. Ein Versäumnis kann teuer werden. Wenn Sie den Besuch bei der Prüfstelle um mehr als 8 Monate aufschieben, rechnen Sie mit einem Bußgeld von 88,50 Euro.
Und wenn das Auto in einem schlechten Zustand ist (z. B. defekte Bremsen oder Beleuchtung), kann der Inspektor das Fahren vorübergehend direkt vor Ort verbieten.
Fahren ohne erforderliche Dokumente oder Führerschein
Haben Sie Ihren Führerschein nicht dabei? Nichts Schlimmes, aber zahlen müssen Sie trotzdem – 78,50 Euro Bußgeld. Aber wenn Sie gar keinen Führerschein haben, er abgelaufen oder ungültig ist – hier wird es schon ernster: Es kann sogar zu einem Strafverfahren kommen.
Wenn Sie einen Transporter, Lieferwagen oder Lkw fahren – denken Sie an den Tachographen (ein Gerät, das Geschwindigkeit, Routen und Fahrzeiten aufzeichnet).
In bestimmten Fällen benötigen Sie auch ein sogenanntes Kontrollbuch. Bei Fehlen solcher Dokumente – Bußgelder bis zu mehreren hundert Euro.
Weitere wichtige Verstöße
Fahren auf dem Seitenstreifen oder der Gegenfahrbahn
Wenn Sie sich entscheiden, einen Stau auf dem Seitenstreifen oder der Gegenfahrbahn zu umfahren, seien Sie bereit, 100 bis 300 Euro zu zahlen und 1-2 Strafpunkte zu erhalten.
Zu langsames Fahren auf Autobahnen
Zu langsam auf der Autobahn zu fahren, ist ebenfalls ein Verstoß. Das Bußgeld dafür beträgt etwa 80 Euro, und manchmal wird 1 Strafpunkt hinzugefügt.
Unsachgemäß gesicherte Ladung
Wenn Sie etwas auf dem Dach oder in der Ladefläche transportieren, überprüfen Sie, ob die Ladung gut gesichert ist. Für schlechte Sicherung ist ein Bußgeld von 63,50 Euro vorgesehen.
Einfahren in eine Umweltzone ohne Plakette
In vielen deutschen Städten gibt es Umweltzonen, in die nur Autos mit einer entsprechenden Umweltplakette einfahren dürfen. Wenn Sie ohne eine solche einfahren, zahlen Sie 128,50 Euro.
Wie man Bußgelder vermeidet – einfache Tipps für jeden Tag
Um unangenehme Situationen zu vermeiden und nicht massenhaft Bußgelder zu sammeln, reicht es, ein paar einfache Regeln zu befolgen. Hier ist eine bewährte Checkliste für Fahrer in Deutschland:
Achten Sie auf Schilder und Markierungen
In Deutschland sind Schilder Gesetz. Wenn Sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder ein Schild „Parken nur für Anwohner“ sehen, sollten Sie besser nicht experimentieren. Kameras und Inspektoren schlafen nicht.
Geschwindigkeit und Abstand – Ihre besten Freunde
Auch wenn alle um Sie herum schneller fahren, halten Sie Ihre Geschwindigkeit. Und vergessen Sie den Abstand nicht – wenn Sie „am Heck kleben“, können Sie leicht ein Bußgeld und Punkte in Flensburg bekommen.
Überprüfen Sie Dokumente und Versicherung
Stellen Sie vor der Fahrt sicher, dass alles in Ordnung ist: aktuelle Versicherung, Führerschein, TÜV-Plakette. Sie können jederzeit überprüft werden.
Verbandskasten, Warnweste und Warndreieck – nicht nur eine Formalität
Dies sind Pflichtgegenstände im Auto. Nicht, weil es die Bürokraten so wollen, sondern weil sie im Notfall wirklich Leben retten können. Und ohne sie gibt es ein Bußgeld.
Wenn das Auto „intelligent“ ist – vertrauen Sie ihm
Viele Autos können Verkehrszeichen lesen, den Abstand halten und sogar vorschlagen, wann man die Geschwindigkeit reduzieren sollte. Ignorieren Sie diese Funktionen nicht – sie sind nicht nur bequem, sondern helfen auch, Bußgelder zu vermeiden.
Berücksichtigen Sie die Wetterbedingungen
Bei Regen, Schnee, Nebel – verlangsamen Sie. Auch wenn die Begrenzung 100 km/h beträgt, bedeutet das nicht, dass Sie mit voller Geschwindigkeit fahren müssen. Die StVO verlangt, „mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren“, und das kann 60 oder sogar 40 km/h sein.
Parken Sie richtig.
In den meisten Städten ist es bequem, über mobile Apps zu bezahlen – vergessen Sie nicht, sie zu nutzen, um kein Bußgeld zu bekommen.
Was tun, wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten?
Schnelle Reaktion
Sobald Sie einen Bußgeldbescheid erhalten, überprüfen Sie sorgfältig alle Details – Datum, Ort des Verstoßes, Betrag. Je schneller Sie reagieren, desto geringer das Risiko, dass sich der Betrag aufgrund von Verzug erhöht.
Rechtzeitige Zahlung
Wenn Sie das Bußgeld fristgerecht bezahlen, können Sie in der Regel sparen – das Bußgeld erhöht sich nicht und es gibt keine zusätzlichen Probleme. Eine verspätete Zahlung kann zu einer Erhöhung des Betrags und sogar zu einem Gerichtsverfahren führen, also ziehen Sie es besser nicht in die Länge.
Möglichkeit des Einspruchs
In Deutschland haben Sie das Recht, gegen ein Bußgeld Einspruch einzulegen, wenn Sie es für fehlerhaft halten. Hauptsache, Sie zögern nicht.
Fristen
Für die Einlegung eines Einspruchs haben Sie nur zwei Wochen ab Erhalt des offiziellen Schreibens (nicht nur das Datum auf dem Umschlag, sondern das Datum, an dem der Brief als zugestellt gilt). Wenn Sie die Frist verpassen, ist die Chance höchstwahrscheinlich vertan.
Wie man Einspruch einlegt
Der sicherste Weg ist, einen Brief per Post zu senden, aber mit Zustellnachweis (in Deutschland – Einschreiben mit Rückschein).
Darin eine kurze Erklärung, dass Sie mit dem Bußgeld nicht einverstanden sind und um Akteneinsicht bitten. Das reicht aus, um das Verfahren einzuleiten.
Per E-Mail zu senden ist nicht ratsam – die meisten Behörden ignorieren solche E-Mails einfach.
Wann es sich lohnt zu widersprechen: reale Situationen
Unten sind die häufigsten Fälle aufgeführt, in denen ein Bußgeld wirklich angefochten werden kann:
- Auf dem Foto sind nicht Sie. Es kommt vor, dass die Kamera schlecht funktioniert hat und das Gesicht des Fahrers nicht zu erkennen ist. In diesem Fall können Sie das Originalfoto anfordern. Wenn die Identität nicht festgestellt werden kann, wird das Bußgeld aufgehoben.
- An diesem Tag waren Sie nicht im Land. Zum Beispiel haben Sie ein Auto gemietet, und der Bußgeldbescheid kam, als Sie nicht in Deutschland waren. Eine Kopie der Tickets oder ein Stempel im Pass reicht aus.
- Sie haben das Auto verkauft, aber der Bußgeldbescheid kam trotzdem. Das passiert auch. Wenn Sie den Verkauf über die Zulassungsstelle abgewickelt haben, zeigen Sie einfach den Vertrag. Aber wenn Sie das nicht getan haben, kann es zu Schwierigkeiten kommen, obwohl alles lösbar ist.
- Offensichtlicher Fehler. Zum Beispiel wird eine Überschreitung um 21 km/h angegeben, aber das Bußgeld wurde wie für 41 km/h festgesetzt. Das kommt vor – man muss nur Einspruch einlegen und um eine Neuberechnung bitten.
Wie man Beweise erhält
Sie können eine Kopie des Fotos anfordern, auf dessen Grundlage der Bußgeldbescheid ausgestellt wurde. Das ist Ihr Recht.
Dies geschieht durch einen offiziellen Antrag (Akteneinsicht). Manchmal reicht ein Anruf bei der Behörde, manchmal muss ein schriftlicher Antrag gestellt werden.
Anwalt: wann man sich an einen wenden sollte
Wenn das Bußgeld hoch ist (ab 200 €), oder Ihnen Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot drohen, ist es besser, sich an einen Anwalt zu wenden.
Übrigens, wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, kann diese die Anwaltskosten übernehmen. Es lohnt sich, die Bedingungen zu prüfen.
Kann man um Ratenzahlung bitten?
Ja. Wenn der Betrag hoch ist, haben Sie das Recht, sich an die Behörde zu wenden und um Ratenzahlung zu bitten.
Dies geschieht durch einen kurzen Antrag, den man per Post senden oder persönlich einreichen kann. Oft werden solche Bitten erfüllt – besonders wenn das Bußgeld über 150 € liegt.
📢 Möchten Sie nützliche Tipps für Ukrainer in Deutschland erhalten?
Abonnieren Sie unseren Telegram-Kanal und folgen Sie uns auf Facebook, um über alle wichtigen Nachrichten, Lifehacks und Gesetzesänderungen auf dem Laufenden zu bleiben!
Vorsicht: Fälschungen
Manchmal kommen gefälschte Bußgeldbescheide – besonders per E-Mail oder in Messengern. Überweisen Sie kein Geld auf die erstbesten Kontodaten.
Echte Bußgeldbescheide in Deutschland kommen immer per Post, auf offiziellem Briefpapier, mit Stempel und Bankverbindung, die auf der Website der Stadt überprüft werden kann.
Fazit
Verkehrsverstöße in Deutschland sind nicht nur eine Geldfrage. Hier ist alles maximal transparent. Und das betrifft alle – sowohl Einheimische als auch Ausländer.
Die Bußgelder sind klar im Gesetz festgelegt und nicht „aus der Luft gegriffen“, die Kameras arbeiten nach den Regeln, und Sie können Ihren Fall immer überprüfen oder sogar anfechten. Hauptsache, Sie sind aufmerksam, kennen Ihre Rechte und achten auf die Straße.
Schreibe einen Kommentar