Vorläufige Fiktionsbescheinigung für Ukrainer – was ist das?

11 Oktober 2023
Ukrainer erhält befristete Bescheinigung über legalen Aufenthalt in Deutschland-DE Source: Vista Create

Die Legalisierung ukrainischer Flüchtlinge in Deutschland nimmt Zeit in Anspruch und besteht aus mehreren Schritten. Eine davon ist die Erlangung einer vorläufigen Fiktionsbescheinigung. Wir bieten Ihnen an, herauszufinden, was dieses Dokument ist, warum Sie es erhalten müssen und welche Möglichkeiten es bietet!

Was ist eine Fiktionsbescheinigung?

Die Fiktionsbescheinigung ist eine befristete Bescheinigung über den legalen Aufenthalt von Ukrainern in Deutschland. Der Erhalt dieser Bescheinigung ist einer der obligatorischen Schritte im Rahmen des Legalisierungsverfahrens nach § 24 für ukrainische Flüchtlinge in Deutschland. Die Fiktionsbescheinigung ist eine Bestätigung, dass sich eine Person legal in Deutschland aufhält und einen Aufenthaltstitel beantragt.

 wird von der FiktiobsbescheinigungDiegleichen Ausländerbehörde ausgestellt, die auch den Aufenthaltstitel ausstellt. Die Fiktiobsbescheinigung erhalten Sie bei der Ausländerbehörde, nachdem Sie sich für Ihren Wohnsitz entschieden und dort angemeldet haben. Die Fiktiobsbescheinigung wird unmittelbar nach der Beantragung eines Aufenthaltstitels ausgestellt und ist ab dem Zeitpunkt der Ausstellung gültig. Bitte beachten Sie, dass die Fiktiobsbescheinigung nicht nur als separates Dokument, sondern auch als Stempel im Reisepass erscheinen kann. Die vorläufige Bescheinigung ist für Flüchtlinge aus der Ukraine kostenlos.

Bitte beachten Sie, dass die Fiktionsbescheinigung ein befristetes Dokument ist, das nur sechs Monate lang gültig ist. Wenn Sie also sehen, dass das Dokument bald abläuft und Sie Ihren Aufenthaltstitel noch nicht erhalten haben, ist es sinnvoll, kein Risiko einzugehen und die Fiktionsbescheinigung etwa einen Monat vor Ablauf der Gültigkeitsdauer zu verlängern. Dazu können Sie persönlich oder schriftlich bei der zuständigen Migrationsbehörde einen Antrag auf Verlängerung der Fiktionsbescheinigung (oder auf Beschleunigung der Bearbeitung eines Aufenthaltstitels) stellen.

Ist es möglich, mit Fiktionsbescheinigung aus Deutschland umzuziehen?

Es sollte klar sein, dass die Fiktionsbescheinigung ein internes Dokument ist. Daher können Ukrainer, die nur diese Bescheinigung erhalten haben, Deutschland nicht verlassen – auch nicht in andere EU-Mitgliedstaaten -, da dies mit dem Verlust des Status verbunden ist. Eine Ausreise ohne Statusverlust ist erst nach Erhalt eines Aufenthaltstitels in Plastik oder als Aufkleber möglich.

Die Fiktionsbescheinigung berechtigt Sie nicht zur Wiedereinreise nach einem Auslandsaufenthalt! Das heißt, wenn Sie ohne Aufenthaltstitel ausgereist sind und nach einem Aufenthalt von mehr als 90 Tagen in der EU mit einem ausländischen Pass in die Ukraine zurückkehren, werden Sie natürlich entlassen. Sie können aber frühestens 180 Tage nach Ihrer ersten Einreise nach Deutschland wieder in den Schengen-Raum einreisen.

Siehe auch: Coaching-Service für Ukrainer von Jobcentre Plus

Mit anderen Worten: Die Fiktionsbescheinigung berechtigt nicht zum visumfreien Reisen in Europa. Unabhängig davon, ob ein ukrainischer Staatsangehöriger nur eine vorläufige Bescheinigung besitzt oder bereits eine Aufenthaltserlaubnis erhalten hat, kann er jedoch legal für kurze Zeit in die Ukraine reisen und nach Deutschland zurückkehren oder ohne Visum in den Schengen-Raum reisen, wo die Visumfreiheit gilt. Das heißt, wenn er oder sie einen biometrischen Pass besitzt und die Aufenthaltsdauer in der EU gemäß der 90/180-Formel (bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen) nicht überschritten hat.

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Drittstaatsangehörige oder Ukrainer, die keinen biometrischen Pass besitzen, sollten Deutschland besser nicht mit einer Fiktionsbescheinigung verlassen oder zumindest ihre Situation vor der Ausreise mit dem Migrationsdienst besprechen. Nach der Ausreise aus der Ukraine kann es zu Problemen bei der Wiedereinreise nach Deutschland kommen, gerade weil die befristete Aufenthaltserlaubnis keine visumfreie Einreise in den Schengen-Raum erlaubt.

Welche Rechte gewährt die Fiktionsbescheinigung?

Der Besitz einer Fiktionsbescheinigung bietet ukrainischen Flüchtlingen trotz des befristeten Charakters des Dokuments viele Möglichkeiten. Ja, mit einer Fiktionsbescheinigung können Sie bereits Folgendes tun:

Die Fiktionsbescheinigung kann nämlich unterschiedliche Eintragungen enthalten. Nach Angaben des Bundesministeriums des Innern wird in der Fiktionsbescheinigung angegeben, dass eine Person eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 beantragt, um an einem Kurs teilnehmen zu können. Und eine Arbeitserlaubnis für einen ukrainischen Staatsbürger wird durch einen besonderen Eintrag in der befristeten Bescheinigung sichergestellt, den der Migrationsdienst durch Ausfüllen der entsprechenden Zeile mit dem Wortlaut „Erwerbstätigkeit erlaubt” vornimmt. Ohne einen solchen Vermerk dürfen Sie nicht arbeiten. Das Dokument kann auch die folgende Aufschrift enthalten: Gilt nicht zur Auslandsreise – not valid for foreign travel.

Was ist der Unterschied zwischen Fiktionsbescheinigung und Aufenthaltstitel ?

Wie bereits erwähnt, ist die Fiktionsbescheinigung eine befristete Bescheinigung für den rechtmäßigen Aufenthalt im Land. Sie ist sozusagen nur ein vorläufiges Übergangsdokument oder eine formale Erlaubnis für einen Ausländer, sich im Land aufzuhalten, die keine direkte Aufenthaltserlaubnis ist. Die Fiktionsbescheinigung ist nicht gleichbedeutend mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis und ersetzt diese nicht, sondern tritt nur vorübergehend an die Stelle des Aufenthaltsrechts.

Der Aufenthaltstitel ist gleichzeitig ein vollwertiger Aufenthaltstitel, d.h. eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Er wird für 2 Jahre ausgestellt und ist eine separate Plastikkarte oder ein identischer spezieller Einschub in einem Reisepass.

Während sowohl die Fiktionsbescheinigung als auch der Aufenthaltstitel den Flüchtlingen innerhalb des Landes in etwa die gleichen Möglichkeiten bieten, bietet der befristete Aufenthaltstitel mehr Möglichkeiten, sich außerhalb des Landes zu bewegen. So gewährt der Aufenthaltstitel das Recht, sich innerhalb des Schengen-Raums frei zu bewegen und erlaubt Reisen in die Ukraine für bis zu sechs Monate. Gleichzeitig verliert der Aufenthaltstitel seine Gültigkeit, wenn eine Person Deutschland verlässt und sich nicht länger als 6 aufeinanderfolgende Monate im Bundesgebiet aufhält.

Natalia Kowalenko

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